Reformation

Die Reformation

 

Kreuzworträtsel zu: Die Reformation / Quiz 16. Jahrhundert

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Die Reformation (Wiederherstellung, Erneuerung)
führte zur Spaltung des westlichen Christentums in verschiedene Konfessionen (Glaubensbekenntnisse) wie katholisch, lutherisch und reformiert.
Es war die Zeit zwischen 1517 und 1555.
Als Martin Luther (1483 - 1546) die Missstände in der katholischen Kirche anprangerte, war Karl V. Kaiser des Heiligen Römischen Reiches. Päpste in dieser Zeit waren Leo X. (1513 - 1521), Hadrian VI. (1522 - 1523), Clemens VII. (1523 - 1534), Paul III (1534 - 1549), Julius III. (1550 - 1555)

Die Spaltung der Kirche verlief aber in den Ländern Europas unterschiedlich. Es entwickelten sich verschiedene protestantische Kirchen. So entstand z.B. in England die anglikanische Kirche, in der Schweiz die reformierte Kirche durch den Reformator Ulrich Zwingli, in Frankreich war es die reformierte Kirche mit Johannes Calvin und in Schottland entwickelte sich die presbyterianische Kirche.
 

 

Abspaltungen und Kriege um kirchliche Macht im Mittelalter

Wenn sich eine Glaubensgemeinschaft in zwei voneinander unabhängigen Konfessionen spaltet, so nennt man dies Schisma (Spaltung, Trennung). In der Geschichte kam es schon in mehreren Glaubensrichtungen zu Spaltungen, so z.B. auch im Islam (Sunniten, Schiiten, Charidschiten, Aleviten u.a.)

1054 gab es das sog. morgenländische Schisma, die Spaltung der lateinischen Kirche (Rom) und der griechischen Kirche und dem byzantinischen Reich (Konstantinopel).Es war eine dauerhafte Trennung in eine katholische und eine orthodoxe Kirche.

Zwischen 1378 und 1417 kam es zum sog. abendländischen Schisma. In dieser Zeit gab es zwei, manchmal sogar drei Päpste. Der eine Papst residierte in Rom mit Unterstützung des Kaisers, der andere in Avignon mit Unterstützung der französischen Kardinäle. Verschiedene Konzilien in dieser Zeit konnten die Situation nicht bereinigen. Zum Teil setzten sich die Päpste gegenseitig ab. 1417 schaffte das Konzil von Konstanz, einberufen von Papst Martin V. und Kaiser Sigismund, aber die Wende. Die Einheit der katholischen Kirche, mit dem Papstsitz Rom, war wiederhergestellt.

Weitere Abspaltungen im Mittelalter:
- Die Waldenser, die in den Alpentälern an der Grenze von Italien zu Frankreich lebten.
- Die Katharer, vor allem im Süden Frankreichs, die aber in Folge eines Kreuzzuges vernichtet wurden.
- Die Hussiten: Der böhmische Theologe und Reformator Johan Hus stellte sich gegen die katholische Kirche und kritisierte vor allem den Ablasshandel und die Unfehlbarkeit des Papstes. Auf dem Konstanzer Konzil wurde er zum Tode verurteilt. Trotz dass ihm freies Geleit versprochen wurde, wurde er 1415 hingerichtet. Daraufhin kam es in den folgenden Jahren zu schweren kriegerischen Auseinandersetzungen in Böhmen (Hussitenkriege). Am Ende kam ein Teil der Hussiten zu den Lutheranern. Ein anderer Teil, die Böhmischen Brüder, verloren die Schlacht am Weißen Berg und wurden zwangsweise wieder katholisch. Nach den vielen Kriegen war Böhmen ausgeblutet und verlor seine gute Stellung in Europa.

 

 

Der Weg zur Reformation

Warum wurde die katholische Kirche kritisiert?
Im 16. Jahrhundert gab es in Europa viele Kriege, in denen die Könige und Fürsten um die Vorherrschaft kämpften. Leidtragend war - wie immer bei Kriegen - die Bevölkerung. Vor allem die ländliche Bevölkerung litt große Not und lebte in Elend (s.a. Die Bauern).Dazu kam noch das feudalistische Leben des Klerus, vor allem der Bischöfe, Äbte und des Papstes. Sie gaben das Geld mit vollen Händen aus und lebten in Saus und Braus. Kein Wunder, dass ihnen das Geld ausging - vor allem auch für prachtvolle Kirchenbauten und Ämterkäufen - und sie neue Einnahmequellen finden mussten. Eine gottesfürchtige, ja nahezu abergläubische Bevölkerung, die vor allem Angst hatte, nach dem Tod in die Hölle zu kommen, war leicht auszubeuten. Die Kirche bot Ablässe gegen Geld an, d.h. den Menschen wurden Sünden erlassen gegen Geld! Ein weiterer Punkt war die Möglichkeit, kirchliche Ämter mit Geld kaufen zu können, d.h. wer zum Beispiel viel Geld hatte, konnte sich oder seinen Söhnen einen Bischofstitel kaufen. Zahlte der Bischof an den Papst Geld, dann bekam er dafür zwei oder mehr Bistümer (kirchlicher Verwaltungsbezirk)
Gegen solche und andere Missstände in der Kirche stellten sich Martin Luther und andere Reformatoren.
Dazu kam noch, dass die Menschen in den Städten immer mehr allgemeine Bildung erlangten und damit auch die Kritik an den Verhältnissen der Kirche zunahm.

 

 

Der Ablauf

1517
Äußerer Anlass; Albrecht von Brandenburg war Erzbischof von Magdeburg und wollte nun auch Erzbischof von Mainz - und damit auch Kurfürst - werden (später wurde er sogar Kardinal). Für diese Ämterhäufung musste er Geld an den Papst bezahlen. Und Papst Leo X. brauchte das Geld für den Bau des Petersdomes. Albrecht lieh sich nun eine große Summe von den damals reichsten Kaufleuten, den Fuggern, gab dem Papst das Geld und bekam dafür die Erlaubnis im Namen des Papstes Ablässe zu verkaufen. Die Hälfte durfte er behalten, die andere Hälfte bekam der Papst.
Daraufhin zog der Dominikanermönch Johann Tetzel los, predigte den Ablass und zog die “Spenden” ein.
Luther kritisierte den Ablasshandel und verfasste seine 95 Thesen auf lateinisch und schickte sie dem Bischof von Mainz.  Der Bischof von Mainz leitete ein kirchenamtliches Verfahren ein und informierte den Papst. Aber, die Thesen wurden auch ins Deutsche übersetzt und verbreiteten sich schnell.

1518
- Luther wurde der Häresie (Ketzerei) bezichtigt und sollte nach Rom kommen. Sein Landesherr Friedrich der Weise verhinderte dies.
- Auf dem Reichstag zu Augsburg wurde er verhört und sollte seine Kritik widerrufen. Das tat er nicht und die Kirche forderte seine Auslieferung. Friedrich lehnte auch dies ab.

1519
- Leipziger Disputation: Auf der Seite des Papstes war der Theologieprofessor Johannes Eck, auf der Seite der Reformierten u.a. Luther und Melanchton. Eck verlangte die absolute Autorität des Papstes anzuerkennen. Luther kritisierte den Papst und auch die Verurteilung von Hus auf dem Konstanzer Konzil. So vergrößerte das Streitgespräch den Graben zwischen Luther und der katholischen Kirche.
1520
- Luther entwickelt die drei Reformatorischen Hauptschriften. Die Bibel stellte er in den Mittelpunkt seiner Lehre.
Äußerlichkeiten wie Ablassbriefe oder Wallfahrten usw. verurteilte er. Immer mehr Menschen kamen zu seinen Predigten und verbreiteten so die reformatorischen Gedanken Luthers.
- Der Papst sandte eine Bulle (Erlass) nach Wittenberg, in der er forderte, dass alle Schriften Luthers verbrannt wurden und Luther selbst widerrufen sollte. Ansonsten würde er aus der katholischen Kirche ausgeschlossen.
- Kaiser Karl V. hatte aber den deutschen Fürsten zugestanden, dass kein Deutscher ohne Verhör verurteilt werden konnte.

1521
Luther wurde auf den Reichstag nach Worms eingeladen. Entgegen seiner Hoffnung wurde dort aber nicht über seine Schriften diskutiert, sondern er sollte nur widerrufen. Nach einem Bedenktag lehnte dies Luther ab und reiste zurück. Im Wormser Edikt (Verkündigung) verhängte der Kaiser über Luther und seinen Anhängern die Reichsacht. Somit war er vogelfrei. Aber der sächsische Kurfürst schützte Luther. Zum Schein ließ er ihn überfallen und auf die Wartburg bei Eisenach bringen. Dort übersetzte in den folgenden Jahren Luther die Bibel und das Alte Testament ins Deutsche.
1526
Da Kaiser Karl V. seit dem Reichstag sich ständig außerhalb Deutschlands aufhielt und in Italien mehrere Kriege führte oder vor Wien die Türken zurückschlug, einigte er sich mit den Fürsten, dass jeder - bis zu einem Konzil -  in seinem Land die Konfession selbst bestimmen konnte.

1529
Karls Bruder Ferdinand wollte jetzt plötzlich wieder das Wormser Edikt vollziehen. Einige Fürsten und auch freie Reichstädte legten Protest ein (daher der Name “Protestanten”).

1530
Kaiser Karl V. berief einen Reichstag nach Augsburg ein. Dort legten die Protestanten eine Erklärung ihres Glaubens vor. Der Kaiser forderte sie aber auf, zum katholischen Glauben zurückzukehren und wollte erreichen, dass der Papst ein Konzil einberief. Die protestantischen Fürsten weigerten sich
Die protestantischen Fürsten und die Städte schlossen ein Bündnis, den Schmalkaldischen Bund.

1544
Der Kaiser war wieder Jahre in Kriegen verwickelt. Erst nach einem Friedensschluss mit dem französischen König und einem Waffenstillstand mit den Türken, entschloss sich Karl V. gegen die protestantischen Fürsten Krieg zu führen.

1547
Der Schmalkaldener Bund wurde in einer Schlacht bei Mühlberg an der Elbe geschlagen, wobei der Kurfürst von Sachsen und der Landgraf Philipp von Hessen in Gefangenschaft gerieten. Wieder wollte der Kaiser, dass alle zur katholischen Religion zurückkehrten.

1552
Das kompromisslose Verhalten des Kaisers führte die verärgerten Protestanten wieder zusammen und sie gewannen die Unterstützung des französischen Königs. Vor den Truppen musste Karl V. nach Kärnten fliehen, die gefangenen Fürsten kamen frei und der Kaiser übergab das Land seinem Bruder Ferdinand (und legte selbst 1556 frustriert die Kaiserkrone nieder.)

1555
Ferdinand schloss mit den Protestanten einen Waffenstillstand und berief einen Reichstag in Augsburg ein.
Hier kam es zur Einigung und einem “immerwährenden Religionsfrieden”. Die Fürsten konnten selbst über die Konfession entscheiden, aber auch ihre Untertanen mussten diese Religion annehmen.

 

 

 

Katholische Gegenreformation

1545 berief der Papst das längst vom Kaiser gewollte Konzil von Trient ein. Es dauerte 18 Jahre lang. Die Protestanten lehnten wegen der katholischen Leitung eine Beteiligung ab.
Das Ergebnis des Konzils war:
- Die Lehren Luthers, Zwinglis und Calvins wurden abgelehnt
- Festlegung von klaren Rechten und Pflichten für Papst, Bischöfe, Äbte und Priester, um gegen die Missstände in der Kirche vorzugehen.
- Keine friedliche Aussöhnung mit den Protestanten
- Ausarbeitung eines Programms zur Erneuerung der katholischen Kirche

 

 

 


Der Religionsstreit war also noch nicht ausgestanden!
 

 

 

 

Aufgaben für den Gerichtsunterricht: Die Reformation

1. Was bedeutet der Begriff Reformation?
2. Was bedeutet der Begriff Schisma?
3. Was veranlasste Luther zur Kritik an der katholischen Kirche?
4. Was war für Luther der endgültige Auslösung zur Veröffentlichung seiner 95 Thesen?
5. Was wurde beim Reichstag in Augsburg 1555 beschlossen?

Weitergehende Aufgaben:
Suche in Büchern oder im Internet weitere Informationen zu den 95 Thesen von Luther

Suche Fakten: Wie viele Menschen gehören heute der katholischen Kirche, der evangelischen Kirche und dem Islam an? Welche großen Religionen gibt es noch?

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